Haut, Nieren, Brücken, Blutgefäße, Autos – es gibt nichts, das in den vergangenen Monaten nicht mittels 3D-Druck ins Visier genommen wurde. Nun haben Wissenschaftler des Wake Forest Baptist Medical Centers ein Ohr gedruckt. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Entlastung der Organ-Wartelisten.
Bisher litten die versuchten Biodrucke vor allem unter der Instabilität des verwendeten Gewebes und unter der Schwierigkeit, notwendige Blutgefäße in die Gewebe einzubauen. Die Forscher des Wake Forest Baptist Medical Centers scheinen eine Lösung für diese Probleme gefunden zu haben.
Grundlage dafür ist ein netzartiges, biologisch abbaubares Polymer, das die Wissenschaftler verwendeten. Dieses bot den Zellen in ihrer Entwicklung genügend Stabilität, eine gelartige Substanz und schützte die Zellen zusätzlich. Die Substanz versorgte die mit dem 3D-Drucker geschaffenen Zellen mit Nährstoffen und hielt sie gleichzeitig zusammen. Darüber hinaus bot das verwendete netzartige Polymer ausreichend Platz für mögliche Blutgefäße.
Die Ohren wurden anschließen bei Nagetieren erfolgreich transplantiert. Infolgedessen bildete sich bei den Nagetieren nicht nur für die Gewebestruktur des Ohrs wichtige Knorpelzellen, sondern es wanderten auch Blutgefäße ein, die die Ohren und die Knorpelzellen versorgten.
Ziel ist es, einmal die eigenen Zellen eines Patienten zu verwenden, um fehlende Körperteile zu ersetzen. Mittels klinischer Aufnahmen sollen den Wissenschaftlern zufolge passgenaue 3D-Modelle des fehlenden Körperteils am Computer geschaffen und dann gedruckt werden.
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