Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist mit einer bevölkerungsbezogenen Prävalenz von ca. 5% eine der am häufigsten diagnostizierten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Betroffene haben unter anderem ein erhöhtes R…
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist mit einer bevölkerungsbezogenen Prävalenz von ca. 5% eine der am häufigsten diagnostizierten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Betroffene haben unter anderem ein erhöhtes Risiko für Komorbiditäten, Substanzkonsum, Verkehrsunfälle, geringeren Schul- und Bildungserfolg und eine niedrigere Lebensqualität. Über Jahre hinweg wurden steigende administrative Prävalenzzahlen für ADHS-Diagnosen aus Abrechnungsdaten für Krankenkassen berichtet, während epidemiologische Studien wie die KiGGS-Studie gleichbleibende, zuletzt sogar sinkende Prävalenzen berichteten. Diskrepanzen zwischen den administrativen und den epidemiologischen Daten haben zu einer gesellschaftlichen und fachlichen Diskussion darüber geführt, inwieweit die ADHS-Diagnosen tatsächlich leitliniengerecht gestellt werden und wie hoch die "wahre Prävalenz" der ADHS in der Kinder- und Jugendbevölkerung ist.
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